Stammbäume

Stammbäume von Franz Huber

Altes Wissen in zeitgemäßer Kunst-Form

Ein Interview mit Franz Huber

  

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HT: Franz, wie kamst Du auf die Idee, des Stammbaum-Bild-Hauens?

 

FH: Das war nicht einfach über Nacht da, das hat sich über viele Jahre entwickelt. Ich bin von jeher fasziniert von Bäumen, die speziell gewachsen sind – einfach zu schade für Brennholz. Immer stärker spürte ich, dass da noch mehr dahinter stecken musste. Nicht umsonst scheinen wir Hubers einen Baum im Familienwappen zu tragen (lacht). Nein, ganz im Ernst. Die volle Tragweite meines Schaffens hatte ich erst erkannt, als eine liebe Freundin eine Entdeckungsreise nach Sri Lanka unternahm. Nach der Reise zeigte sie mir ein Bild auf dem sie vor einem „heiligen Baum“ zu sehen war. Da war ich wie elektrisiert und fing an der Sache nachzugehen.

 

huber2HT: Wie müssen wir uns „energiegeladen“ vorstellen?

 

FH: Den Teil des Baums, den ich bearbeite, kommt von einem Baum, der aus Sicht eines Obstbauern seine besten Tage schon vorüber hat. Er hat viel erduldet. Den Kreislauf der vier Jahreszeiten, jedes Wetter, jede Verletzung durch Tiere oder uns Menschen. Noch immer trägt er Früchte, aber eben nicht mehr so viele, wie es sich der Obstbauer wünscht. Was der Obstbauer nicht weiß ist, dass solche Bäume viel mehr Energie mobilisieren und diese auch im Holz gespeichert ist. Es ist wie mit einem Bruch unserer Knochen. Die Stelle die es erwischt hat verwächst so stark, dass es kaum noch möglich ist, an dieser Stelle noch einmal zu brechen.
 Durch meine Arbeit kann der Baum weiterhin seine Energie zur Verfügung stellen. Dies muss aber in feiner Abstimmung erfolgen. Der Baum darf dabei seinen neuen Besitzer nicht überenergetisieren oder aber auch zu wenig Energie liefern. Es geht eben um die Balance.

 

HT: Der Baum muss also auf den neuen Besitzer getuned werden?

 

FH: Es verhält sich eher umgekehrt. Der Baum sucht sich seinen neuen Besitzer. Nur wenn zwischen Baum und neuem Besitzer der „Funke“ überspringt, dann kommt meine Kunst voll zur Wirkung. Dann wird aus dem Baumstamm der Stammbaum, der nun eine wichtige Funktion erfüllt.

 

HT: Und wie wirkt sich dies nun konkret aus?

 

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FH: Der Stammbaum gibt nun seine Energie an die Umgebung ab. Durch die Ausstrahlung des Stammbaums füllt sich das Haus, das Büro oder wo immer, er wirkt mit der optimalen Energie. Die Menschen werden so ausgeglichener. Damit das optimal funktioniert muss ich vom Käufer wissen, an welchem Standort er seinen Stammbaum dann platzieren möchte. Zusammen mit ihm suche ich den passenden Stamm aus.

 

HT: Und wenn der richtige Stamm gefunden ist, wie lange dauert es, bis so ein Kunstwerk entsteht?

 

FH: Es kommt darauf an, in welchem Stadium der Verarbeitung sich der ausgesuchte Stamm befindet. Die ganze Verarbeitung eines Stammes dauert mindestens 6 Monate. Jeder Arbeitsschritt für sich muss mit großer Sorgfalt ausgeführt werden. Zudem sind da noch die Zeiten, in denen das Holz trocknen muss. Es handelt sich um ein Naturprodukt, das selber vorgibt, wann es für den nächsten Arbeitsgang reif ist.

 

huber4HT: Da steckt wohl viel Fingerspitzengefühl dahinter?

 

FH: Ja, dank meiner verschiedenen erlernten Fertigkeiten und Berufe, bin ich in der Lage, dieses wunderbare Naturmaterial in seiner ganzen Schönheit und Energie zur Geltung zu bringen. 
Dies sind besonders meine Ausbildungen als Bauer, Baumwärter und Landschaftsgärtner, die mir die Sinne für die Schönheit der Natur und ihre verborgenen Schätze geöffnet haben. Holz habe ich immer gerne bearbeitet, sei es als Schreiner, Zimmermann, Hersteller von Einlegearbeiten (Intarsien), geschnitzten Bildern und Figuren. Während einiger Jahre habe ich nebenbei noch Bilder und kunstvolle Appenzeller-Stickereien eingerahmt. Dort habe ich die Konzentration und Achtsamkeit, die es für die Verarbeitung von edlen Materialien bedarf, bis ins kleinste Detail sauber und genau zur Geltung zu bringen gelernt.

 

HT: Hört sich echt unglaublich an. Dann sind die Kunstwerke auch entsprechend hochpreisig?

 

FH: Im Vordergrund steht die Aufgabe. Natürlich möchte ich nicht, dass meine Familie am Hungertuch nagen muss – Qualität und Know How haben eben ihren Preis. So sind es eher gut situierte Privatpersonen und Firmen, die sich für meine Kunstobjekte interessieren. Bisher ist aber jeder der Stammbaumbesitzer mit einem Lächeln nach Hause gegangen. Und das Schöne dabei ist, die Kunden schicken laufend weitere Bekannte und Freunde, da sie von der Ausstrahlung begeistert sind. Da weiß ich, dass meine Werke gebraucht werden!

 

HT: Vielen Dank für das Gespräch.